M.Sc. Christoph Krieger

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M.Sc. Christoph Krieger

Werdegang

Studium: 2013 - 2017 Verfahrenstechnik, Bachelor, HAW Hamburg
2017 - 2019 Nachhaltige Verfahrens- und Umwelttechnik (Verfahrenstechnik), Master, Universität Magdeburg
Tätigkeit: 2017 - 2019 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, MPI Magdeburg
seit 2019 Prozessingenieur, Ingredion Germany GmbH

 

Warum die Entscheidung zum Studiengang Verfahrenstechnik/was war die Motivation ?

Nach dem Abschluss meiner mittleren Reife, hatte ich kein Interesse mehr, mich mit dem Thema Schule weiter auseinanderzusetzen. Daher begann ich eine Ausbildung zum Chemikanten. Unerwarteterweise war der Beruf technisch anspruchsvoll und ich musste mir verhältnismäßig viel Wissen aneignen. Doch zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich ein Medium gefunden, wo ich das erlernte direkt anwenden konnte. Nach meinem Lehrabschluss war es dann endlich soweit. Geschafft! Nie wieder lernen. Die nächsten 45 Jahre entspannt zurücklehnen.. Doch so schön, wie sich dieser sichere Gedanke anfühlte, fing er an mich nervös zu machen. Bis zur Rente: Dieselbe Arbeit, dieselben Menschen, dasselbe Land.

Ein Teil der Ausbildung umfasste die mathematischen Grundlagen der Prozessauslegung. Zu meiner Verwunderung bereitete mir dies viel Freude. Dies war wohl einer der Auslöser den Schritt zu wagen physikalische Vorgänge tiefer zu verstehen.

Bald danach sah ich mich nach Studienmöglichkeiten um, holte mein Fachabitur nach und fing an Verfahrenstechnik zu studieren. Da saß ich nun, als ehemaliger Schulverweigerer, berechnete laminare und turbulente Strömungsfelder oder modellierte Prozessverbünde von chemischen Reaktoren. So surreal die Situation in dem Moment auch war, war ich mir sicher, das ist genau das, was ich machen möchte.

Rückblickend kann ich jetzt sagen, dass Studium hat mir weit mehr gegeben als einen Master-Titel. Ich habe in der Studienzeit unbezahlbare Erfahrungen gemacht: Hamburg, Magdeburg und Finnland auf eine Weise kennengelernt, welche außerhalb des Studiums nicht möglich gewesen wäre, unglaubliche Menschen getroffen und Freundschaften geschlossen.

 

Warum Verfahrenstechnik?

Lebensmittel, Medizinprodukte, nachhaltige oder fossile Brennstoffe. Diese Liste könnte ewig Fortgeführt werden. Was lässt sich daraus schließen? Viele alltägliche Produkte können nur dank Verfahrenstechnikern in großem Maßstab produziert werden und erleichtern das Leben. Für mich persönlich ist dies ein großer Antrieb. Ein weiterer Punkt sind gute und vor allem nachhaltige Jobaussichten, da Verfahrenstechniker flexibel einsetzbar sind. In der Welt wird es immer technische Probleme geben und Verfahrenstechniker sind dazu ausgebildet genau diese zu lösen.

 

Was ist spannend an Verfahrenstechnik?

Ein interessanter Aspekt ist, dass das Studium der Verfahrenstechnik die Möglichkeit bietet sich im technischen Bereich auszutoben und seine eigenen Interessen zu entdecken. Nach erfolgreichem Abschluss stehen einem im technischen Bereich fast alle Türen offen.  

 

Ein weiterer Punkt ist die Vielseitigkeit des Studiums. Es ist für Verfahrenstechniker ziemlich schwer auf Nachfrage zu erklären, was sie eigentlich mit dem Studium bewerkstelligen können, da Sie nach dem Studium so ziemlich alles machen können! „Alles“ umfasst nun jeden Rohstoff, der in ein fertiges Produkt umgewandelt werden kann. Als Beispiel hierzu zählen: Kleidung aus Baumwolle, Kosmetik aus Avocados, Bier aus Pflanzen und sogar Kraftstoffe aus Abfall!

 

Welche Voraussetzungen und Interessen sollte ich für das Studium mitbringen?

Als erstes sollte ein Studienanfänger generelles, technisches Interesse mitbringen. Das heißt nicht zwangsläufig, dass man im allgemeinbildenden Sektor in naturwissenschaftlichen Fächern gute Noten geschrieben haben muss. Es liegt vielmehr daran, ob man sich in einer Position als technischer Problemlöser wiederfinden kann. Der innere Antrieb und die Motivation spielen hierbei eine große Rolle. Das ist natürlich schwer vor Studienbeginn abzuschätzen, aber mehr benötigt es meiner Ansicht nach nicht.

Neugier und konstruktives, kritisches Hinterfragen sind ebenfalls wichtige Eigenschaften eines Ingenieurs und Voraussetzung, wenn man seine Studienwahl auf den Ingenieursbereich legt.

Durchhaltevermögen zählt definitiv zu einem wichtigen Merkmal im Verfahrenstechnik-Studium. Doch ich kann jeden beruhigen, der sich auf den steinigen Grat begibt, der Weg lohnt sich!

 

Was mache ich jetzt?

Ich bin Prozessingenieur im Lebensmittelsektor. Mein Aufgabenbereich ist so vielfältig wie das Studium und besteht aus:

  • der Optimierung und Weiterentwicklung von bestehenden Verfahren,
  • der Berechnung von Produkt- und Verfahrensentwicklungen,
  • der Entwicklung von Prüf- und Messmethoden sowie Steuer- und Regelungssystemen,

sowie der Überprüfung und Planung der Abläufe von Verfahren.

Letzte Änderung: 07.01.2024 - Ansprechpartner: Manuela Dullin